Veranstaltungsreihe «Das andere Buch an der Uni»
- Volker Schlöndorff: «Der Neunte Tag»: Ein Priester im KZ - vom Leben zum Buch, zum Film
- Veranstaltungsort: Kinok
- Dienstag, 13. Dezember 2005
- Beginn des Films: 18.30 Uhr
- Beginn der Diskussion: ca. 20.30 Uhr
- Eine Zusammenarbeit der Bibliothek und der Kulturwissenschaftlichen Abteilung der Universität St.Gallen
- Eintritt frei
Über den Film
Im Rahmen einer Gastprofessur an der Universität St.Gallen wird Volker Schlöndorff vom 12.‒20. Dezember 2005 ein Seminar über das Thema «Vom Leben über Literatur zum Film – Realität des Lebens und Realität der Kunst» halten. Aus diesem Anlass zeigt die Bibliothek zusammen mit der Kulturwissenschaftlichen Abteilung im Kinok Volker Schlöndorffs jüngsten Film «Der Neunte Tag».
«Der Neunte Tag» erzählt die wahre Geschichte des aus Luxemburg stammenden Priesters Jean Bernard, der 1942 zusammen mit vielen europäischen Klerikern im Konzentrationslager Dachau inhaftiert wurde. Der Film basiert auf seinen im Sommer 1945 verfassten tagebuchartigen Aufzeichnungen. Neun Tage bleiben dem Abbé Henri Kremer, um zu entscheiden, ob er sein Leben oder das Leben seiner Mithäftlinge retten soll. Neun Tage Hafturlaub gewähren ihm die Nazis. Die Bedingung: Er soll innerhalb dieser neun Tage seinen Einfluss beim luxemburgischen Bischof geltend machen. Dieser weigert sich, mit den Nazis zusammenzuarbeiten. Kremer soll ihn überreden, den passiven Widerstand aufzugeben. Die Nazis setzen ihn unter Druck: Setzt er sich ab, werden seine Angehörigen verfolgt und die Insassen des Priesterblocks von Dachau erschossen. Verweigert er die Kollaboration, muss er zurück ins KZ. Versucht er den Bischof umzustimmen, handelt er gegen seine Überzeugung, kommt aber frei.
Über Volker Schlöndorff
Volker Schlöndorff ist 1939 in Wiesbaden geboren und aufgewachsen. Mit 16 Jahren kam der Arztsohn nach Paris, wo er die Schule besuchte. Bei mehreren der grossen französischen Regisseure, u.a. Louis Malle, hat er als Regieassistent hospitiert. Als er 1965 aus Frankreich nach Deutschland zurückkehrte, begann er mit den Dreharbeiten zu «Die Verwirrungen des Zöglings Törless». 1966 wurde der Film bei seiner Uraufführung in Cannes ausgezeichnet. Die Verfilmung von Heinrich Bölls Roman «Die verlorene
Ehre der Katharina Blum» wurde ein internationaler Erfolg.