Seit dem 1. Februar 2017 ist Bruno Hensler Verwaltungsdirektor der Universität St.Gallen. Von den HSG-Mitarbeitenden hat er bisher einen sehr positiven Eindruck und er spürt alles andere als eine Verwaltungsmentalität: «Sie setzen sich engagiert für die Sache ein, sind stolz, Teil dieser Institution zu sein, und wollen Dinge bewegen». Besonders gefreut hat Bruno Hensler in seinen ersten Monaten der Dies academicus mit der Einweihung des neuen Lehr- und Forschungsgebäudes an der Müller-Friedberg-Strasse. Da sei eine Aufbruchstimmung zu spüren gewesen, die Mut mache im Hinblick auf die geplante Erweiterung der HSG.
Die Mitarbeitenden der HSG sind stolz,
Teil dieser Institution zu sein
Bruno Hensler hat einen aussergewöhnlichen Werdegang für einen Verwaltungsdirektor: Zwar hat er an der HSG studiert und promoviert, er hat jedoch auch eine landwirtschaftliche Ausbildung. Einen Landwirtschaftsbetrieb könne man natürlich nicht eins zu eins mit einer Universität vergleichen, sagt Hensler. Dennoch gäbe es Parallelen. Beiden müsse bewusst sein, ein Gesamtsystem mit langfristiger Perspektive zu pflegen: «Wer einen Boden zehn Jahre lang bis aufs Äusserste nutzt, wird merken, dass er danach keine Früchte mehr trägt.» Ihm persönlich habe dieser Werdegang auch geholfen, im Austausch mit unterschiedlichsten Menschen zu stehen und die Bodenhaftung nicht zu verlieren.
Zuletzt war Bruno Hensler Rektor des Gymnasiums und Internats Kloster Disentis. Nicht nur aus dieser Tätigkeit bringe er unter anderem das Verständnis für einen Bildungsmarkt mit, der durch den internationalen Wettbewerb vielfältig gefordert sei. Sein betriebswirtschaftliches Studium wiederum helfe ihm, seine Arbeit auch als Destinationen-Management zu verstehen. Es gelte, die HSG und mit ihr auch St.Gallen für talentierte Studierende, hervorragende Dozierende und engagierte Mitarbeitende aus dem In- und Ausland attraktiv zu halten. Hier sei insbesondere auch die Verwaltung gefragt, indem sie gute Services und einen Campus biete, der eine innovative Lernumgebung ermögliche.
Wenn er mal nicht arbeitet, dann geniesst Hensler Familie und Gäste in seinem 180-jährigen Bauernhaus mit «Guesthouse» in Teufen. Als Ausgleich schätzt er es zudem, wenn er mindestens einmal pro Woche nach Hause joggen oder Bergtouren unternehmen kann. Derzeit mit zwei kleinen Kindern seltener seien Konzert- oder Museumsbesuche angesagt. Aber alles habe halt seine Zeit.
Als eine der wichtigsten Herausforderungen für die kommenden Jahre erachtet Bruno Hensler neben der Digitalisierung, dem neu zu erarbeitenden und auszuhandelnden Leistungsauftrag 2019–2022 und der Campus-Erweiterung die Frage nach der HSG als Arbeitgeberin. «Wie schaffen wir es, im Wandel Stabilität zu erhalten und wie bleiben wir auch in Zukunft für die richtigen Mitarbeitenden attraktiv? Denn sie sind und bleiben unsere wichtigste Ressource.»