«Mit dem Projekt ‹Collaboration & Communication 4.0› wollen wir die Möglichkeiten, die sich durch die Digitalisierung eröffnen, für die Transformation der administrativen Einheiten der Universität St.Gallen ausschöpfen», erklärt Roman Richiger, Leiter des Projekts. Jeannette Schneider, Co-Projektleiterin, ergänzt: «Es geht nicht um neue technische Möglichkeiten für die Kollaboration und Kommunikation. Es geht vielmehr um eine neue Haltung, andere Einstellungen und Werte.»
In einer digitalisierten Arbeitswelt verändern sich auch die Bedürfnisse der Studierenden und Forschenden, die als Kundschaft betrachtet werden. «Ausgehend von unseren Kundinnen und Kunden verändern sich die Ansprüche, die an die Services herangetragen werden. Von diesem Standpunkt aus haben wir unsere Prozesse neu gedacht. Wir fragen uns: Was erwartet unsere Kundschaft von uns? Was erwarten unsere Mitarbeitenden? Welche Prozesse können wir dank Digitalisierung verändern bzw. vereinfachen? Welche Potenziale und Anforderungen kommen auf uns zu?», erläutert Roman Richiger.
Die Auswirkungen, die die vierte industrielle Revolution mit sich bringt, werden sich nicht nur in neuen Prozessen äussern, sondern auch in einer neuen Haltung. Präsenzarbeitszeiten werden abnehmen, weil technische Neuerungen zeit- und ortsunabhängiges Arbeiten ermöglichen. Auch Vorgesetzte werden beispielsweise künftig weniger Aufträge erteilen, sondern Ziele kommunizieren. Für die Mitarbeitenden bedeutet das, sie müssen sich überlegen, was sie zur Erreichung dieser Ziele beitragen können. Neue Leadership-Qualitäten sind gefragt. Und die Art, wie Leistung beurteilt wird, verändert sich.
«In Zukunft wird die Messbarkeit von Zielen eine wichtige Rolle spielen. Wichtig wird auch, dass die Vorgesetzten und die Mitarbeitenden die Digitalisierung leben. Gegenüber unserer Kundschaft müssen wir auch glaubwürdig sein», betont Jeannette Schneider.
Im Jahr 2019 wurden bisher Grundsatzüberlegungen zu Papier gebracht, über die das Rektorat entscheiden wird. Ungefähr ein Dutzend Massnahmen und konkrete Projekte sollen dann in den kommenden zwei bis zweieinhalb Jahren in Angriff genommen werden.
«Die Aufgabe von uns als Projektleitenden besteht dann darin, diese Projekte zu unterstützen und zu schauen, dass die vereinbarten Ziele erreicht werden.»
Beispiele für solche Projekte sind im Bereich der Kommunikation, ein neues Intranet, das heutigen Standards folgt, und das Projekt «files@HSG», in dem das Augenmerk auf der digitalen Zusammenarbeit und der Rechtskonformität liegt.