Bereits seit den Anfängen der Universität St.Gallen gibt es das Angebot der Öffentlichen Vorlesungen. Dieses Angebot soll eine Allgemeinbildung in humanistischer und kultureller Richtung an Studierende sowie die städtische und ländliche Bevölkerung vermitteln. Was seit 121 Jahren Tradition hat, ist mittlerweile zu einem Programm mit breiter Themenvielfalt geworden.
«Aktuelle wirtschafts- und gesellschaftspolitische Themen im Fokus.»
«Wir können jeweils rund 80 Vorlesungen pro Jahr anbieten und erreichen mit diesem Angebot durchschnittlich 50 Hörerinnen und Hörer pro Vorlesung und Semester», sagt Regula Fraefel, die seit 23 Jahren für die Organisation der Öffentlichen Vorlesungen zuständig ist.
Obwohl die Zahlen für den Erfolg des Programms sprechen, möchte Programmleiter Prof. Dr. Florian Wettstein immer wieder auch Neues in die Programmgestaltung einfliessen lassen. «Zukünftig sollen aktuelle Wirtschaftsthemen sowie gesellschaftspolitische Fragestellungen, welche die Gesellschaft umtreiben, noch stärker in den Fokus rücken», sagt er. Die Herausforderung dabei liege in der damit verbundenen sehr viel kurzfristigeren Themenplanung. Die Planung des Programms ist grundsätzlich auf ein Jahr angelegt, da «die Gewinnung von Dozierenden für das Programm teils mit erheblichem Organisationsaufwand verbunden ist», erklärt Wettstein.
Zudem sind Wettstein und Fraefel überzeugt, dass Kontinuität bei den Dozierenden für Hörerinnen und Hörer attraktiv ist. Viele Dozierende hätten ein Stammpublikum, das immer wieder komme, und dies teils auch unabhängig von den spezifischen Themen. «Tendenziell gilt die Formel: Je länger eine Dozierende oder ein Dozierender dabei ist, desto mehr Zuhörerschaft erarbeitet er oder sie sich über die Zeit», sagt Wettstein. Wettstein ist es aber auch wichtig, immer wieder Nachwuchs-Dozentinnen und -Dozenten für das Programm zu gewinnen. «Für zukünftige Dozierende sind die Öffentlichen Vorlesungen ein toller Übungsraum, um Themen auszuprobieren und mit Unterrichtsformaten zu experimentieren», sagt er. Ebendiese Freiheiten schätzt auch er selbst als Programmleiter. «Es ist ein schönes Gefäss mit viel Gestaltungsfreiraum, den ich nutzen möchte, um jeweils ein attraktives Programm für die Öffentlichkeit, HSG-Mitarbeitende sowie Studierende anzubieten.»